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Faserhalbzeuge

Für flächige Bauteile werden für eine einfachere Handhabung und Verarbeitung flächige textile Halbzeuge verwendet. Dabei handelt es sich meist um Gewebe, die aus zwei rechtwinklig zueinander stehenden Faserrichtungen, auch Kette und Schuß genannt, bestehen. Die am häufigsten verwendeten Gewebearten sind in der unteren Abbildung zusammengefasst.

 

Bild: Beispiele für Faserhalbzeuge: (a) Leinenbindung, (b) Köperbindung, (c) Atlasbindung, (d) Kettstarkes Gewebe [1].

Die Leinenbindung ist eine eins-über-eins Bindung. Der geringe Abstand der Kreuzungspunkte bewirkt ein sehr schiebefestes Material. Zudem lassen sich die gewünschten Faserausrichtung leicht und sicher festlegen, welches Vorteile beim Einlegen in die Passformen bietet. Bei gewölbten Formen muss das Gewebe eingeschnitten werden um Faltenwurf zu verhindern. Des Weiteren resultieren die großen Krümmungen der Fasern bei diesem Bindungstyp in einer Verminderung der Festigkeitskennwerte.

Bei der Köperbindung läuft der Schussfaden über zwei oder drei Kettfäden. Durch diese Konstruktion ist das Gewebe nicht sehr schubfest und lässt sich daher leichter (bzgl. Leinenbindung) in gewölbte Formen legen. Zudem ist die Krümmung der Fasern geringer wodurch höhere Festigkeitskennwerte erreicht werden. Einen Nachteil bietet die Körperbindung im konstanten Einhalten der Faserorientierung.

Der Schussfaden der Atlasbindung verläuft über bis zu sieben Kettfäden. Daher bietet diese Gewebeart höhere Festigkeitskennwerte als die Körperbindung und kommt einer unidirektionalen Einzelschicht sehr nah (≈90%).

Ein weiteres Gewebe, welches einer unidirektionalen Einzelschicht sehr nahe kommt, ist ein kettstarkes Gewebe, welches in der Abbildung (d) dargestellt ist.